Streiks legen Deutschland lahm
Die Lufthansa kommt einfach nicht zur Ruhe. Bereits am
Freitag fanden die ersten Arbeitsniederlegungen des Kabinenpersonals am Flughafen Frankfurt (FRA) statt, die den Ausfall von über 40 Flügen verursachten.
Heute wird der Druck erhöht. Mit Schwerpunkt am Flughafen Frankfurt am Main
wird wurde Mittwochmargen von 6 bis 12 Uhr gestreikt. Doch auch in Berlin
mussten sich Passagiere auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen.
Auch vor wenigen Monaten mussten etliche Flüge gestrichen
werden, da sich die Fluggesellschaft in einem Tarifstreit mit der Gewerkschaft
Verdi befand. Das Bodenpersonal erkämpfte eine zweistufige Lohnerhöhung von 7,4
Prozent. Für das Kabinenpersonal wurde ein Abschluss im gleichen Umfang unter
dem Vorbehalt einer Einigung mit der Gewerkschaft der Flugbegleiter (Ufo). Diese
will jedoch für die rund 16.000 Beschäftigten deutlich mehr Lohn und bessere
Arbeitsbedingungen erstreiken. Trotz einem Angebot von rund 10 Prozent der
Lufthansa werden 15 Prozent gefordert.
Ob die Streiks gerechtfertig sind sollen andere entscheiden.
Doch die Konjunkturkrise sorgt eindeutig für zurückgehende Passagierzahlen. Aus
diesem Grund musste die Fluggesellschaft das prognostizierte Geschäftsergebnis
nach unten korrigieren. Allerdings wird immer noch ein deutlicher Gewinn von
über eine Mrd. Euro erwirtschaftet.
Da könnte man als Kunde sofort auf die Idee kommen und auf
die Bahn umsteigen. Viel Glück. Hier drohen auch schon Streiks. Der Konzern
befindet sich derzeit in Verhandlung mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA.
Diese verlangen für ungefähr 130.000 Beschäftigte zum Einen mehr und Geld und
bessere Arbeitsbedingungen. Sollte keine schnelle Einigung erfolgen wird hier
ebenfalls bald gestreikt. Die ersten Warnstreiks sind für den morgigen
Donnerstag geplant.